Blauzungenkrankheit (BT)

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Blauzungenkrankheit (BT)

OBK Serviceportal Blauzunge (BT)

Stand 06.11.2023

In den Niederlanden sind am 05.09.2023 die ersten Fälle der Blauzungenkrankheit (BT), hervorgerufen durch das Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV-3), in vier Schafhaltungen nachgewiesen worden. Die Infektionen haben sich rasant ausgebreitet.

Am 9.10.2023 wurde der erste Fall von Blauzungenkrankheit bei Schafen in Belgien (Provinz Antwerpen) nahe der niederländischen Grenze festgestellt.

Am 10.10.2023 wurde ein Verdachtsfall bei einem Schaf im Kreis Kleve gemeldet. Das Tier zeigte klinische Symptome, die zunächst Lippengrind vermuten ließen. Der Ausbruch der Blauzungenkrankheit im Kreis Kleve, NRW hervorgerufen durch BTV-3, wurde am 12.10.2023 durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt.

Mit der Bestätigung des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit in Niedersachsen, verursacht durch den Serotyp 3, hat Niedersachsen das gesamte Landesgebiet zur infizierten Zone erklärt. Bremen hat sich aufgrund seiner Insellage Niedersachsen angeschlossen. Die drei Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen hatten vereinbart (Stand 03.11.2023), Verbringungen innerhalb dieser Zone ohne BTV-spezifische Beschränkungen zu gestatten.

Da sich das Geschehen derzeit sehr dynamisch gestaltet und zu befürchten ist, dass noch weitere Bundesländer durch einen Ausbruch der Blauzungenkrankheit betroffen sein werden, können sich jederzeit Änderungen ergeben. Es wird daher dringend empfohlen, sich vor Verbringen empfänglicher Tiere in andere Bundesländer über die aktuelle Rechtslage auf der Internetseite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen LANUV (nrw.de) zu informieren. Dort finden sich die aktuell geltenden Verbringungsbeschränkungen sowie die für das Verbringen von Tieren empfänglicher Arten zu verwendenden Vordrucke.

Die Blauzungenkrankheit ist eine virusbedingte Krankheit der Schafe und Rinder. Ziegen, Neuweltkameliden (u.a. Lamas, Alpakas) und Wildwiederkäuer sind für die BT ebenfalls empfänglich. Das Virus wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern über kleine, blutsaugende Mücken (Gnitzen). Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist für den Menschen völlig ungefährlich. Die Tiere reagieren mit unterschiedlich starken Symptomen auf die Infektion. Typische Symptome sind erhöhte Körpertemperatur, Apathie, vermehrter Speichelfluss mit Schaumbildung vor dem Maul und Lahmheit. Bei tragenden Tieren kann die Krankheit zum Abort führen. Die namensgebende Schwellung und Verfärbung der Zunge ist sehr selten und nur bei hochempfänglichen Schafrassen zu erwarten.

Halter von empfänglichen Tieren müssen ihren Tierbestand unbedingt - falls noch nicht geschehen - beim Veterinäramt des Kreises melden. Alle Halter von empfänglichen Tierarten, insbesondere Rindern, Schafen und Ziegen, sind aufgefordert, Ihre Tiere genau zu beobachten und bei Krankheitssymptomen, die auf eine Infektion mit BTV hindeuten, das Veterinäramt des oberbergischen Kreises zu informieren.

Ein zugelassener Impfstoff gegen den BTV Serotyp-3 steht bisher nicht zu Verfügung. Ob Impfstoffe gegen andere Serotypen wirksam sind, wird geprüft. Bei den letzten Blauzungenausbrüchen in Deutschland handelte es sich um den Serotypen 8.

Für weitere Fragen stehen Ihnen Herr Dr. Wehrle und Frau Dr. Michaelis zur Verfügung.

Aktuelle Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen.

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